Der Weg hierfür wurde am 15. Juli mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch Universitätspräsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch und – stellvertretend für das Bistum Passau – Generalvikar Josef Ederer bereitet.
„Kooperationen dieser Art erwachsen auch aus einem kontinuierlich geführten Austausch, der gemeinsame Perspektiven und gegenseitiges Vertrauen fördert. Dass dies mit Bischof Stefan Oster und seinem Team über die letzten Jahre gepflegt und gefestigt werden konnte freut mich sehr“, so Bartosch. Interessant, betont der Universitätspräsident, sei vor allem das Konzept des neuen Studiengangs. So könne das Studium sowohl im Rahmen eines Vollzeitstudiums als auch berufsbegleitend in Teilzeit absolviert werden. Der Master „Pastorale Arbeit“ ist, so Bartosch, „ein Studiengang, der in die weitere Entwicklung unserer Studierendenklientel hineinpasst und somit einen Quereinstieg bzw. Umstieg in einer lebenslangen Lernbiographie ermöglichen und unterstützen kann.“ Und das passe auch sehr gut zum heutigen Zeitgeist, meint der Universitätspräsident schließlich, und liefere zudem Antworten auf Fragen nach dem Fachkräftenachwuchs: „Diese Fragen (…) treffen viele Bereiche in unserer Gesellschaft, auch die Kirche. Als Universität mit einem Department für Katholische Theologie ist es naheliegend, dass man an dieser Stelle konstruktiv und vernünftig zusammenarbeitet. Und das ist hier gelungen.“
Engagierte Menschen, die sich aus ihrer Glaubensüberzeugung heraus verstärkt engagieren und kirchliches Leben vor Ort bewusst gestalten möchten, sich in die Pastoralen Räume einbringen und pastorale Aufgaben übernehmen wollen, werden mit diesem neuen Studienangebot speziell ausgebildet und gefördert. Der Master „Pastorale Arbeit“ ist somit eine weitere Möglichkeit, sich für ein Hauptamt in der Kirche von Passau zu qualifizieren – und sich durch verschiedene Module weiterzubilden. Dafür investiert das Bistum Passau rund 1,5 Millionen Euro, die aus den Rücklagen eigens dafür bereitgestellt wurden.
„Ehrenamtliche tragen den Großteil unseres kirchlichen Lebens mit. Wir wollen, dass die Sprachfähigkeit im Glauben gestärkt wird (…) und dass sie ihren eigenen persönlichen Glauben vertiefen. Und da ist das eine gute Möglichkeit der eigenen Glaubens- und Persönlichkeitsentwicklung“, betont Generalvikar Josef Ederer. „Wir wollen Menschen motivieren und befähigen, lebendige Kirche zu gestalten und sich dort mit all ihren Fähigkeiten (...) einzubringen.“ Das Bistum setze grundsätzlich, so Ederer, auf ein breites Qualifizierungsangebot für Ehrenamtliche auf verschiedenen Ebenen, aber: „Wenn man ein Mehr an Verantwortung übernehmen möchte oder sogar in einen Pastoralen Beruf oder in die Mitarbeit in der Pastoral einsteigen will, braucht es dazu eine intensive Auseinandersetzung mit theologischen Themen sowie ein Mehr an Tiefe und Wissen“, erklärt der Generalvikar mit Blick auf den neuen Studiengang.
Prof. Dr. Christian Handschuh, Sprecher des Departments für Katholische Theologie an der Universität Passau, erklärt zu den Zulassungsvoraussetzungen: „Der Studiengang Master Pastorale Arbeit ist nicht nur für Menschen mit Abitur oder Studienabschluss offen, sondern ebenso für alle Interessierten, die keinen Studienabschluss mitbringen. Das heißt, es wird auch die Möglichkeit geben, Zertifikate in diesem Bereich zu erwerben.“ Kontakt könne man bei Interesse schon jetzt aufnehmen, selbst wenn der neue Masterstudiengang erst im Wintersemester 2025/26 mit den ersten Modulen starte. Am Ende des viersemestrigen Vollzeitstudiums, welches auch berufsbegleitend in acht Semestern absolviert werden könne, stehe dann der Master für Pastorale Arbeit, erklärt Handschuh das Konzept. „Im Moment sind wir im Akkreditierungsprozess, der hoffentlich Anfang bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein wird.“
Im Zuge der Neuausrichtung des Departments für Katholische Theologie an der Universität Passau habe der Master Pastorale Arbeit „eine ganz wesentliche Bedeutung“, betont Prof. Dr. Bernhard Bleyer. Aktuell richte man sich mit dem Studienangebot sowohl an Berufstätige als auch Absolventinnen und Absolventen, die nach ihrem Abschluss direkt (weiter-)studieren wollten. „Für uns ist es wichtig, dass wir in Passau auch diesen speziellen Fokus auf Menschen legen, die berufsbegleitend noch ein Studium absolvieren wollen.“ Damit wolle man, so Bleyer, „einen Akzent in der katholisch-theologischen Landschaft setzen, den es an anderen Standorten im gesamten deutschsprachigen Raum so noch nicht gibt.“